BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

OV Oldendorf-Himmelpforten und Kehdingen

Christopher Jesse jetzt Bundestagskandidat

Grüne wählen im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II

01.11.24 –

Mit überwältigender Mehrheit wurde Christopher Jesse am Donnerstag (31.10.2024) auf der Wahlversammlung der Grünen im Bundestagswahlkreis 29 – Cuxhaven-Stade II in Cadenberge als Direktkandidat gewählt. Neben Christopher Jesse hatte sich auch Britta Sanders aus dem Landkreis Stade um die Bundestagskandidatur für die Grünen im Wahlkreis beworben. Das Duell endete mit einem eindeutigen Ergebnis für Christopher Jesse. Er erreichte 49 von insgesamt 52 Stimmen.
Sandra Deutschbein, Co-Sprecherin aus dem Kreisverband Stade und Ralf Faber, Sprecher aus dem Kreisverband Cuxhaven gratulierten Christopher Jesse und dankten auch Britta Sanders für ihr starkes Engagement.

„Ich freue mich auf eine spannende und aufregende Zeit bis zum Wahltermin im September 2025“, sagte Christopher Jesse nach seiner Wahl. Mit Blick auf die aktuell sehr schwierige Situation in der Ampelkoalition betonte er dennoch seine Zuversicht bis zur Wahl im September. „Wir haben viel Arbeit und viele Krisen vor uns.“

Britta Sanders ist Co- Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion im Kreistag Stade. Mit ihrem Leitsatz „Anders mit Sanders" wollte sie als Direktkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl 2025 antreten. Die 49-jährige zeigte sich am Donnerstag nachmittag im Marc 5 in Cadenberge optimistisch. Mit Heimvorteil trat jedoch der 21-jährige Christopher Jesse als ihr Gegenkandidat an. Er zog mit gerade einmal 18 Jahren im November 2021 seinerzeit als jüngstes Mitglied in den Kreistag Cuxhaven ein.

Bevor die offizielle Wahlversammlung begann, sendete Stefan Wenzel eine Videobotschaft an die Versammlung. Er konnte nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen. Stefan Wenzel zog am 26. September 2021 über die Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis 29 Cuxhaven - Stade II in den Bundestag ein. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich, in diesem Jahr nicht mehr anzutreten.

Nachdem die Wahlvormalitäten geklärt waren begann die jeweils zehnminütige Vorstellung der beiden Kandidaten.
Britta Sanders nannte ihre drei Themenschwerpunkte: Die Gesundheit ist Daseinsvorsorge, der Hochwasserschutz ist Menschenschutz und die Landwirtschaft als einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag an. Als examinierte Krankenschwester mit knapp 30 Jahre Berufserfahrung betonte sie, dass Menschen im ganzen Land gut und verlässlich versorgt werden müssten. Die Jorkerin möchte gerade in Zeiten von (Haus-)Ärzte- und Pflegemangel und Krankenhausreformen eine Versorgung schaffen, die alle Menschen erreicht.
Für Britta Sanders sei die Landwirtschaft systemrelevant, doch stecke sie ökonomisch in einer Krise. „Der stetig steigende Kostendruck, der auf Höfen lastet, lässt viele Landwirte aufgeben“, weiß Sanders, die zwischen den vielen Obsthöfen im Alten Land wohnt. Die Landwirtschaft braucht nach ihren Vorstellungen ein soziales, ökologisches und ökonomisches Gleichgewicht und Planungssicherheit.

Sowohl Britta Sanders als auch Christopher Jesse sprachen sich klar gegen die Vertiefung von Elbe und Weser aus. Für beide ist der Schutz an Küsten und Flüssen elementar. Sanders betonte dazu, dass sie in unmittelbarer Nähe zur Elbe wohne und „die Menschen dort sicher und gut leben können müssten“. Besonders kritisch sieht sie die Kreislaufbaggerei nach der letzten Elbvertiefung und die dadurch entstehenden vielen Schäden für Mensch und Natur.

„Antrieb für meine Kandidatur zur Bundestagwahl ist der Meeresspiegelanstieg, der die Küsten dramatisch gefährdet“, so Christopher Jesse in seiner Vorstellungsrede. Deswegen sei der „Schutz unserer Meere und Küsten von elementarer Bedeutung“. „Ohne ausreichenden Klimaschutz verlieren wir unsere Küstenregionen und viele weitere Lebensgrundlagen“, hebt der 21-jährige hervor.

„Mich interessiert als Verwaltungsfachwirt besonders die Finanzausstattung der Kommunen. Die kommunalen Haushalte sehen nicht rosig aus“, betonte Jesse vor den Mitgliedern. Im Landkreis gäbe es Kommunen, die vor einer dramatischen Lage stünden. Er warf dabei seinen Blick auf die freiwilligen Aufgaben einer Kommune. Jesse sieht die Gefahr, dass von denen einige gestrichen werden könnten, wenn das Geld noch knapper wird. „Schwimmbäder, Kulturstätten und Sportförderung könnten gegebenenfalls wegfallen, weil es den Kommunen schlicht an Geldern fehlt“, zählt der Cuxhavener auf. Als weiteren Schwerpunkt nannte der Grüne daher den Wunsch nach einer Reform der Schuldenbremse, um kommunale Investitionen zu erleichtern. „Ich will für eine Zukunft mit Chancen kämpfen", so Christopher Jesse und betonte dabei mit Blick auf sein noch junges Alter: „Es gibt zu wenig junge Menschen im Bundestag, die sich für die Zukunft einsetzen."
„Ich will die Grüne Transformation sozialverträglich vorantreiben. Cuxhaven ist mit der Entwicklung im Bereich Offshore dafür ein Musterbeispiel“, so Christopher Jesse, der dieses als einen weiteren seiner Themenfelder betrachtet.

Nach ihren beiden Vorstellungsreden vor den Parteimitgliedern konnten die rund 52 anwesenden Stimmberechtigten Fragen an die Kandidaten stellen. Themen waren unter anderem Klimaschutz, Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Kommunale Finanzen sowie Gesundheit. Bei den Antworten zeigte sich Jesse kämpferisch. Anschließend wurde gewählt und die Abstimmung brachte ein sehr deutliches Ergebnis: Jesse setzte sich mit 49 von insgesamt 52 Stimmen durch.

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